FMV: Fantastisch? Müll? Veraltet?

Jeder Mensch hat seine Sünden im Videospielbereich!
Für die einen ist es die hirnlose Runde Call of Duty zwischendurch, für andere sind es zahllose Nachmittage in Azeroth. Meine kleine Sünde schimpft sich “FMV” [Full Motion Video]. Ich habe keine Ahnung, warum diese Spiele so eine Faszination auf mich ausüben, da keins von ihnen qualitativ sonderlich hochwertig und spielenswert ist, aber trotzdem packt mich jedesmal wieder das gleiche Fieber.
Spiele wie Phantasmagoria 1 und 2, Gabriel Knight 2, Myst, Ripper, Zork und die vielen anderen Vertreter sind allesamt mittelmäßige Spiele im Adventuregenre und mir fallen spontan 10 Grafikadventures ein, die alle FMV’s in Grund und Boden stampfen und doch spiele ich sie immer und immer wieder. WARUM?

Hier sollte ich vielleicht erstmal genauer erklären, was ein FMV jetzt genau ist:
In FMV’s werden Schauspieler vor einen Greenscreen gestellt und der Spieler übernimmt dann in Point’n’Click Manier die Kontrolle über den Charakter.
Die FMV Hochzeit war ca Anfang bis Mitte der 90er und allein daraus lässt sich schließen, wie die Endprodukte meistens aussahen. Sierra z.B. hatte für Phantasmagoria nunmal kein Milionenbudget und somit war der Greenscreen Key, die gerenderten Hintergründe und auch die unfreiwillig komischen Darstellungen der Schauspieler auf dem Spielesektor nicht wirklich ernst zu nehmen.
Beweise? Gerne!

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Böser Don!
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WER! SIE! SIND!
„Schauspieler“…

Diese Spiele also als Meisterwerke zu bezeichnen, wäre völlig daneben. Warum also spiele ich sie immer wieder und warum möchte ich jedes FMV ausprobieren, von dem ich durch Zufall erfahre?

Die Antwort ist kinderleicht: TRASH!
Es gibt nichts schöneres, als sich mal wieder so richtig über die grauenhaften Schauspieler zu beömmeln, den “Silly-Walk” von Don in Phantasmagoria zu genießen, dem Pförtner in Gabriel Knight 2 beim “deutschsprechen” zuzuhören, oder sich von Christopher Walken in Ripper wieder aufs übelste beleidigen zu lassen.
Diese Momente völligen Stumpfsinns hat man meiner Meinung nach in keinem anderen Genre und auch in keiner anderen Form.
Ich persönlich DANKE also Sierra und Co. für ihre grandiose Arbeit, denn selbst wenn die Technik veraltet, die Schauspieler beschissen und die Story lächerlich ist, unterhält mich ein FMV heute immernoch mehr, als Michael Bay das mit Transformers in 20 Jahren nie schaffen wird!

Bis zum nächsten Mal,
Sven

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